Fragen und Antworten
Wir haben eine Reihe von Fragen zusammengestellt, die uns häufig von Patienten oder von deren Angehörigen gestellt werden. Klicken Sie bitte einfach auf eine der Fragen, um mehr zu erfahren.
Der Begriff Peritonealkarzinose kennt noch andere Synonyma wie
- Bauchfellkrebs
- Bauchfellmetastsasen
- Tochtergeschwülste des Bauchfells
- Peritonealmetastasen
Das Peritoneum/das Bauchfell bekleidet sowohl den Bauchraum als auch verschiedene Organe im Bauchraum wie Leber, Blase und Darm. Bösartige Tumore können auch in das Bauchfell streuen, wie der Magenkrebs, der Darmkrebs oder der Eierstockkrebs. Geschieht dies, so nennt man es Peritonealkarzinose oder Bauchfellkrebs. Hierbei handelt es sich um das sogenannte primäre Peritonealkarzinom.
Auch ein primäres Peritonealkarzinom ist möglich
In seltenen Fällen kann auch vom Bauchfell selbst ein bösartiger Tumor entstehen. Dies nennt man dann auch Bauchfellkrebs. Hierbei handelt es sich um die sogenannte primäre Peritonealkarzinose. Insgesamt liegt häufig ein Befall verschiedener Regionen im Bauchraum vor, wobei man von einem diffusen Befallmuster oder von einer diffusen Peritonealkarzinose spricht.
Der Bauchfellkrebs kann in einigen Fällen in der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) oder im Magnetresonanztomogramm (MRT) oder aber im Computertomogramm (CT) oder PET (Stoffwechselaktivität) nachgewiesen werden. Insgesamt ist jedoch vor allem bei einem geringen Befall des Bauchfells die Erkennung sehr erschwert.
Indirekte Zeichen bei Bauchfellkrebs
Häufig finden sich nur indirekte Zeichen, wie der Nachweis von Aszites (Bauchfellwasser) oder Kontrastmittelanreicherungen im CT oder Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Bauchraum, welche auf einen Bauchfellkrebs hinweisen können.
Der Bauchfellkrebs liegt häufig auf den Darmschlingen, so dass die Beweglichkeit der Darmsegmente eingeschränkt ist. So kann der Transport des Darminhalts verzögert werden bis zum Vollbild des Darmverschlusses (Ileus), Beschwerden können bei der Nahrungsaufnahme oder bei der Darmentleerung entstehen.
Welche Therapie bei Nachweis von Bauchfellkrebs für Sie am besten ist, kann nur nach einer detaillierten Interpretation aller klinischen Befunde und in Abhängigkeit verschiedener Faktoren wie Allgemeinzustand, vorherige medikamentöse und operative Behandlungen sowie aktuellen Organfunktionen bestimmt werden. Natürlich ist hierbei auch der zugrundeliegende Primärtumor wichtig.
Daher ist es sinnvoll, sich einer Arbeitsgruppe vorzustellen, die interdisziplinär Ihre Krankheitssituation diskutiert und das therapeutische Vorgehen abstimmt und Ihnen einen individuellen Behandlungsplan erstellt.
Die Behandlung reicht von einer systemischen Chemotherapie über eine lokale Chemotherapie in der Bauchhöhle, Immuntherapie, Bestrahlung bis zur Operation (Zytoreduktion). Diese angesprochenen Therapieverfahren können allein oder kombiniert angewendet werden. Die Arbeitsgruppe Peritonealkarzinose stellt einen individuellen Behandlungsplan auf.
Eine optimale Behandlung finden Betroffene in einer Arbeitsgruppe (Krebsspezialisten), welche sich eingehend mit den verschiedenen Aspekten der Erkrankung beschäftigt. Ein wesentliches Qualitätsmerkmal der Arbeitsgruppe ist die Bereitschaft an Studien teilzunehmen, welche sich am aktuell gültigen Forschungsstand orientieren.

Eine „Rundum-Betreuung“ vom ersten Gespräch über evtl. kombinierte Behandlungen bis zur Nachsorge mit abgestimmter Begleittherapie ist durch unser auf Bauchfellkrebs spezialisiertes Team gewährleistet. Die Therapien erfolgen zumeist ambulant, wobei spezielle Eingriffe stationäre Aufenthalte erforderlich machen können.
Im Team sind folgende Bereiche abgedeckt:
- Interdisziplinäres Tumorboard mit Krebsspezialisten aller Fachrichtungen
- Radiologie (Bildgebende Verfahren) und Interventionsradiologie
- Gastroenterologie und interventionelle Endoskopie
- Auf Bauchfellkrebs spezialisierte Chirurgen mit der Möglichkeit einer intraoperativen Chemotherapie (HIPEC)
- Pathologie mit der Möglichkeit der Schnellschnittuntersuchung
- Onkologie (Chemotherapie u.ä.)
- Radioonkologie (Strahlentherapie)
- Onkologische Psychotherapie
- Hyperthermie
- Naturheilverfahren/Komplementärmedizin
- Ernährungsberatung
- Sozialdienst
- Datum der Erstdiagnose der Krebserkrankung und des Bauchfellbefalls
- Befunde aller feingeweblichen Untersuchungen (Histologie)
- Aktuelle Schnittbildgebung mit Befund (CT, MRT, PET-CT)
- Informationen zu vorangegangenen Krebsbehandlungen (Bestrahlung, Chemotherapie, Therapieschema, Substanzen, Zyklen, unerwünschte Wirkungen etc.)
- Operationsberichte vorangegangener Tumoroperationen
- Zusammenfassende/r Arztbrief/e
- Laborwerte und Tumormarker (ggf. auch im Krankheitsverlauf)
Scheuen Sie sich nicht, sich an uns zu wenden! Der Arbeitskreis Bauchfallkrebs Ruhrgebiet steht Ihnen auch für eine Zweitmeinung zur Verfügung!