Seminar zum Thema „Bauchfellkrebs“

Seminar zum Thema „Bauchfellkrebs“ in Herten

Zu einem Seminar des Qualitätszirkels „Interdisziplinäre Tumorkonferenz zur Behandlung der Peritonealkarzinose“ kamen am 5. September 2015 Ärzte und Interessierte in der Praxisklinik Domnick in Herten-Disteln zusammen, um über die Behandlung von Bauchfallkrebs zu diskutieren. Es wurde deutlich: Im Falle der Diagnose, die lange Zeit als Todesurteil galt, gibt es inzwischen Hoffnung für die Patienten und deren Angehörige.

Großes Interesse bei Ärzten und Patienten

Die achtköpfige Arbeitsgruppe freute sich im ersten Teil des Seminars über den Besuch von 30 Kollegen, die gerne an der regen Diskussion teilgenommen haben. Große Beachtung fand der Vortrag von Prof. Pompiliu Piso aus Regensburg. Der ausgewiesene Experte für die Behandlung von Bauchfellkrebserkrankungen zeigte auf, dass in rund 35 Prozent aller Fälle durch eine chirurgische Behandlung die Lebensqualität der Patienten steigt. Piso lobte ausdrücklich den ganzheitlichen Behandlungsansatz des Arbeitskreises und sprach „von einer beachtlichen Informationsbasis für Kollegen, Patienten und Angehörige.“

Hilfe auch bei scheinbar aussichtlosen Fällen nicht unmöglich

Oberarzt Dr. Viachaslau Halaunia vom St. Marien-Hospital in Lünen, als Gast im Auditorium vor Ort, war ebenso positiv überrascht: „Das Thema Bauchfellkrebs ist seit Jahren in meinem Fokus. Nicht zuletzt die gute Atmosphäre und die Begeisterung hier haben mich überzeugt. Eigeninitiative im Sinne des Patienten führt zu individuellen Behandlungskonzepten.“ Das bestätigt auch der Pathologe Prof. Dr. med. Stathis Philippou aus Bochum, der Mitglied des Arbeitskreises ist: „Das war eine gelungene Veranstaltung, in der der interdisziplinäre Zusammenhang aufgezeigt worden ist. Der Austausch zwischen Ärzten macht deutlich, dass es auch bei scheinbar aussichtlosen Fällen Hilfe geben kann. Die Zusammenarbeit in der Gruppe erweitert den eigenen Horizont.“

Peritonealcarcinose ist von der Diagnostik schwierig

Mit einem Fallbeispiel beteiligte sich Dr. Elisabeth Winkelmann, Chefärztin für Chirurgie im Gertrudis-Hospital Westerholt, am Seminar: „Es ist fantastisch, welchen Aufwand die Arbeitsgruppe betreibt. Es ist eine große Leistung, eine Kapazität wie Prof. Piso für eine Veranstaltung zu gewinnen. Die Zusammenarbeit bestärkt uns darin, niemals aufzugeben.“ Der gastgebende Internist Dr. Martin Domnick freut sich über die positiven Rückmeldungen der Kollegen: „Die Peritonealkarzinose ist von der Diagnostik schwierig und nur durch den Chirurg im Rahmen einer Bauchspiegelung leistbar. Dennoch leiden rund 10 Prozent aller Menschen mit Dickdarmkrebs daran. Die Konferenz ermutigt uns dazu, weiter kontinuierlich und individuell mit den Patienten zu arbeiten.“

45 Besucher besuchten die Interdisziplinäre Tumorkonferenz

Zum zweiten Teil der Veranstaltung waren auch Patienten, deren Angehörige und Interessierte eingeladen. Rund 45 Besucher hatten die Gelegenheit, die Mitglieder der Arbeitsgruppe kennenzulernen und mit ihnen zu diskutieren. Anhand von Fallbeispielen erfuhren sie mehr über die schulmedizinischen Behandlungsmaßnahmen und über ergänzende, alternative Therapiemaßnahmen für Körper und Geist.